Rein enzyklopädisch betrachtet haben FKK Club, anders: Saunaclub und Bordell oder Puff, dieselbe Bedeutung. Beides sind Einrichtungen oder Gebäude, in dem Frauen und Männer sexuelle Dienstleistungen anbieten oder ausüben. Bordelle gibt es schon seit mindestens der Antike. Der Begriff Puff stammt ursprünglich von dem gleichnamigen Würfelbrettspiel, das mit Backgammon zu vergleichen ist. Puff wurde im Mittelalter vor allem in Gasthäusern gespielt, in denen Prostituierte ihre Dienste anboten.
Bordelle in Deutschland
In Deutschland haben sich unterschiedliche Varianten des Bordells etabliert, so zum Beispiel Eros Center, Laufhäuser, Terminwohnungen, ganze Bordellstraßen, Massagestudios, Domina Studios, Nachtclubs und FKK Clubs. „Bordell“ kann also gewissermaßen als Oberkategorie dieser Bordellarten verstanden werden. Betrachtet man die jeweiligen Konzepte im Detail, ergeben sich jedoch deutliche Unterschiede, so gibt es beispielsweise Massagestudios, die kein Geschlechtsverkehr anbieten, sondern lediglich erotische Massagen mit Handentspannung. Spricht man von einem Bordell, meint man in der Regel ein Etablissement, bei dem man sich nur „kurz“ vergnügt. Die durchschnittliche Verweildauer von Klinke zu Klinke, also der Zeit, in der man ein Zimmer eines Laufhauses betritt und wieder verlässt, liegt bei etwa zehn Minuten.
Zu den bekanntesten Bordellstraßen oder Vergnügungsmeilen in Deutschland gehören die Hamburger Reeperbahn und das Frankfurter Bahnhofsviertel.
Was ist ein FKK Club?
Das Konzept eines FKK Clubs oder Saunaclubs unterscheidet sich von dem Prinzip der kurzen Verweildauer. Hier geht es nicht nur um Sex, sondern um die ganzheitliche Verpflegung von Körper und Seele. Ein Saunaclub kann mit einer Kontaktsauna verglichen werden, bei der die Nutzung der Sauna mit sexuellen Kontakten verbunden wird. Bereits in den Bädern der römischen Zeit hat man aufgrund von Fresken mit erotischen Darstellungen Sexualkontakte vermutet. Von der Einrichtung sind heutige FKK Clubs eine Mischung aus Freizeitbad, Wellnesshotel und Discothek.
Die meisten größeren FKK Clubs in Deutschland bieten ein umfassendes Wellness-Programm. In einem Saunaclub hält man sich in der Regel nicht nur einige Minuten auf, sondern mehrere Stunden und bei Bedarf sogar den ganzen Tag. Es gibt nicht wenige Freier, die für einen Besuch in einem größeren Saunaclub Distanzen von mehr als 200km zurück legen. Zu den Features vieler FKK Clubs gehören zum Beispiel:
- Wellnessbereich mit mehreren Saunen, Pool & Whirlpool
- Außenbereich mit Sonnenliegen und Barbecue
- Barbereich mit Alkoholausschank
- Restaurant oder Buffet
- Kosmetikbereich mit Solarium
- regelmäßige erotische Partys und Mottotage
- anwesende Damen, die auf selbstständiger Basis arbeiten
- Privaträume und Rückzugsmöglichkeiten
- Erotikkino
Der Ablauf in einem FKK Club gestaltet sich in etwa so: Man wird von der Empfangsdame begrüßt, zahlt seinen Eintritt und bekommt den Ablauf und die Räumlichkeiten erklärt. Der Zutritt zum Club erfolgt in einem Bademantel, nicht in ziviler Kleidung. In der Regel wird man von den anwesenden Damen im Club angesprochen. Ein häufiger Treffpunkt zum Kennenlernen ist die Bar. Erstkontakte sind natürlich auch im Wellnessbereich möglich. Je nachdem, wo man sich gerade aufhält. Grundsätzlich gilt: alles kann, nichts muss. Wenn die Chemie zwischen Mann und Frau nicht stimmt, muss es auch nicht zum Sex kommen. Sobald sich beide einig sind, zieht man sich zurück, meist in einen der Privaträume. Die Konditionen sind vorher ausgehandelt. Bezahlt wird grundsätzlich danach. Sex an öffentlichen Orten, wie der Sauna findet in der Regel nicht statt. Man muss also nicht befürchten, dass man von anderen Herren beobachtet wird.
Größere bekannte FKK Clubs sind zum Beispiel:
- The Paradise in Stuttgart
- FKK Sharks in Darmstadt
- FKK Artemis in Berlin
- FKK Oase in Friedrichsdorf bei Frankfurt
Die Eintrittspreise der Clubs variieren. Sie bewegen sich im Schnitt zwischen 30 und 80 Euro. Meist ist jedoch die Saunanutzung und das benötigte Sauna-Equipment im Eintrittspreis enthalten. Softdrinks und Essen sind ebenfalls häufig im Preis inkludiert, wohingegen man für alkoholische Getränke in der Regel extra zahlt. Wie bereits erwähnt, arbeiten die Frauen oder auch Sexarbeiterinnen genannt, auf selbstständiger Basis. Die Preise Ihrer Dienstleistungen und welche Wünsche sie erfüllen oder nicht, verhandeln sie mit den Freiern selbst.