Die immer noch anhaltenden Berufseinschränkungen und teilweise -Verbote für Bordelle, Saunaclubs, Escortagenturen und Prostituierte fordert immer mehr wirtschaftliche Opfer – so kann es nicht weitergehen! Seit Mitte März ist es den Damen und Herren des horizontalen Gewerbes aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie untersagt, ihre Dienstleistungen an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Wie die Demonstrationen der SexarbeiterInnen seit Mitte Juli in den großen Städten Deutschlands eindrücklich aufzeigen, wächst der Druck auf die Regierungen die Regelungen zumindest zu lockern, um eine Verdienstmöglichkeit für die gebeutelte Branche zu ermöglichen.
Aktuell bangen viele der Prostituierten um ihre Existenz; besonders wenn Sie aus Sorge vor Stigmatisierung durch Freunde, Familie oder die Gesellschaft nicht angemeldet sind und daher weder Soforthilfe noch Grundsicherung beantragen können. Der Wunsch zu arbeiten ist enorm, die Möglichkeiten hingegen verschwindend gering. Als mögliche Konsequenzen sehen viele Betroffene ein Abrutschen des Metiers ins Illegale, da der finanzielle Druck schlichtweg zu hoch wird. In welchem Ausmaß bereits jetzt sexuelle Dienstleistungen illegal übers Internet oder auf anderen privaten Wegen angeboten werden, lässt sich kaum nachvollziehen.
Die Branche organisiert sich – bisher leider erfolglos
Dabei existieren durchaus Hygienekonzepte für eine möglichst sichere Gestaltung von Sexarbeit. Demnach würde dem Kunden direkt beim Betreten des Etablissements eine neue Maske gegeben; Händedesinfektion und Fieber messen wären Pflicht. Zusätzlich sei die Registrierung mit den Daten des Personalausweises vorgeschrieben, um im Notfall Infektionswege zurückverfolgen zu können. Auch vor, nach und während der Arbeit am Kunden stehe, wie oftmals schon vor der Krise, Hygiene an erster Stelle. Das Waschen des Intimbereichs und Kondompflicht gehören ebenso zu diesen Maßnahmen wie das dauerhafte Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung. Küssen verboten – es würden lediglich drei Stellungen angeboten, bei welchen dem Freier stets der Rücken zugewandt wird.
Bis jetzt stießen derartige Konzepte beim Staat auf taube Ohren, zu hoch schien das Infektionsrisiko durch käuflichen Sex. Doch nun werden die Aussichten auf Lockerungen konkret und die SexarbeiterInnen stehen in den Startlöchern für eine neue Art der Prostitution im Corona-Stil.
Diese Regeln gelten für den Prostitutionsbetrieb
Konkret bedeutet das die Einhaltung von Regeln, welche in einem Papier der “Arbeitsgruppe Prostitutionsstätten der Länder” vorliegen, vorangetrieben vor allem durch das Bundesland Baden-Württemberg. So bald wie möglich, in einigen Bundesländern bereits jetzt, sind sexuelle Dienstleistungen ohne Geschlechtsverkehr wieder gestattet, so lange nicht mehr als zwei Personen beteiligt sind. Darin enthalten sind Praktiken wie Fesselspiele, Domina-Dienste und erotische Massagen. Ab dem 1. September soll auch Sex gegen Bezahlung wieder möglich sein, wenn weiterhin höchstens zwei Personen involviert sind. Die Auflagen sind zwar nicht unbedingt romantisch, allerdings dürfte das angesichts der Möglichkeit wieder sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können annehmbar sein. Zusammengefasst sind folgende Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten:
Auch vor Prostitution macht der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht Halt. Mag diese Einschränkung im ersten Moment absurd klingen – geht es doch in diesem Metier gerade um den intimen Körperkontakt. Durch eine Relativierung kommt jedoch Licht ins Dunkel; ausgeschlossen von der Abstandsregelung ist die direkte Sexarbeit. Jegliche darüber hinausgehende Nähe ist jedoch untersagt, was sich vor allem auf sonst übliche Umgangsformen wie Händeschütteln oder Umarmen bezieht.
Während der gesamten Tätigkeit müssen Beschäftigte eine Mund-Nase-Bedeckung nach DIN EN 14683 Standard tragen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Damit sind Dienstleistungen wie Küssen oder Oralverkehr natürlich nicht mehr möglich, dies wäre in der aktuellen Situation jedoch ohnehin nicht unbedingt angemessen.
Auch die Kommunikation ist während der Arbeit am Kunden auf ein Minimum zu beschränken, also kein Dirty Talk und auch die Wünsche und Vorlieben sollten besser im Voraus besprochen werden. Dieser Punkt dürfte jedoch für wenig Unmut sorgen, geht es doch sowieso eher weniger um verbale Ergüsse und mehr darum, die Körper sprechen zu lassen.
Das Lüften und Säubern der Räumlichkeiten nach jedem Besucher war in der Regel bereits vor der Pandemie eine Selbstverständlichkeit, ist die Sauberkeit in Etablissements dieser Art doch eine Art Aushängeschild und angesichts des intensiven Körperkontakts mit unterschiedlichen Menschen unerlässlich. Die neuen Bestimmungen bieten hier lediglich sehr detaillierte Angaben was Lüftungszeiten und die Desinfektion der Zimmer betrifft. Neuland dürfte das Hygienekonzept zumindest an diesem Punkt jedoch (hoffentlich) für niemanden aus der Branche sein.
Escortagenturen als Alternative zu regulärer Sexarbeit
Sollte die Lust auf intime Abenteuer durch Maske und Abstand doch eher eingeschränkt sein, lohnt sich ein Blick auf etwas distanzierte, jedoch nicht weniger spannende Formen der erotisch aufgeladenen Zweisamkeit an. In den Metropolen des Landes finden sich viele Begleitagenturen, die beispielsweise Escorts in Berlin, Frankfurt oder Köln vertreten und in Corona-Zeiten vermehrt Dinner Dates und andere Formen romantischen Vergnügens anbieten. Die Escort-Services beraten ihre Kunden zu den besten Restaurants und Hotspots der Stadt und übernehmen auf Wunsch auch Buchungen und Reservierungen. Die Escort-Models zeichnen sich nicht nur durch Attraktivität und sexuelle Dienstleistungen, sondern vor allem durch Stilsicherheit, Eloquenz und Charme aus, was ihren Reiz als Begleitung zu einem schicken Essen oder auch zu geschäftlichen Veranstaltungen ausmacht. Obwohl bei sogenannten Dinner Dates kein körperlicher Kontakt vorgesehen ist, können die romantischen Treffen durch Flirts und lustvolle Körpersprache intensive erotische Spannungen und prickelnde Stimmung hervorrufen.
Sexarbeit wird anders, was aber nicht unbefriedigend bedeuten muss
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Besuch eines Anbieters erotischer Dienste in nächster Zeit ein interessantes, auf jeden Fall komplett neues Erlebnis werden dürfte. Die durch die Schutzmaßnahmen nicht zu verhindernde Entfremdung kann hoffentlich durch die Leidenschaft, mit welcher die SexarbeiterInnen ihren Beruf ausüben und für ihn kämpfen, ausgeglichen werden. Escortagenturen lassen auch bei Unsicherheiten was das Infektionsrisiko angeht erotische Abenteuer zu und ermöglichen damit auch romantische Nähe auf Distanz. Die Erleichterung bei Kunden und Anbietern dürfte jedenfalls gleichermaßen groß sein, was die ein oder andere Einschränkung sicher wettmacht.